Wenn Pferde husten und man hat staubiges Pferdeheu, gibt es für Pferdebesitzer häufig nur wenige Optionen: Entweder wird das Heu gewässert, es wird bedampft oder man füttert Heulage. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die allerdings nur wenige Pferdebesitzer kennen: Desinfizieren von Heu.
Fakt ist: Heu staubt immer – das lässt sich nicht vermeiden. Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen staubigem Heu und staubigem Heu.
Wenn Sie gutes Heu aufschütteln, fällt immer ein wenig Staub auf den Boden. Das ist normal. Hierbei handelt es sich meistens um Erde. Wenn das Heu jedoch zusammenklebt oder stark staubt, ist es in den allermeisten Fällen mit Schimmelsporen versetzt. Staubiges Pferdeheu ist also sehr häufig schimmeliges Heu. Aber woher kommt das?
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Mögliche Gründe für eine Schimmelbelastung im Heu können sein:
Später Schnitt
Wird Heu aufgrund der Wetterlage zu spät geschnitten, kann die Bildung von Schimmelsporen begünstigt werden. Nach der Blühte der Graspflanzen, fangen die Halme an zu verpilzen. Dies ist im Heu eine gute Grundlage für Schimmelsporen.
Zu feucht gepresst
Ein weiterer Grund für Schimmelsporen im Heu ist ein zu feuchtes Pressen. Dies passiert häufig zeit- und wetterbedingt. Das gemähte Gras kann nicht oft genug gewendet werden, die Wiese ist schattig oder generell sehr feucht. Wird dann das ohnehin noch zu feuchte Heu sehr fest in große Rundballen gepresst und werden diese bei der anschließenden Lagerung warm, vermehren sich die Pilzsporen sehr stark.
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Falsche Lagerung
Nicht nur bei der Ernte werden Fehler gemacht, die zu pilzigem Heu führen. Auch die Lagerung selbst kann dazu führen, dass sich die Schimmelsporen im Heu vermehren. Idealerweise haben Sie einen Lagerort für Ihr Heu, der gut belüftet ist. Er sollte dem Heu die Möglichkeit bieten, dass Restfeuchte entweichen kann. Wenn Sie Ihr Heu direkt auf dem Erdboden und ohne Luftzirkulation lagern, können sich die Pilzsporen rasant vermehren.
Mein Heu staubt: Was kann ich machen?
Staubiges Pferdeheu lässt sich nicht immer vermeiden. Doch wenn Ihr Pferd hustet und Atemwegsprobleme hat, sollte eine Fütterung von staubigem Heu vermieden werden.
Eine gute Alternative wäre Heulage. Doch hier scheiden sich die Geister: Während die einen sagen Heulage schadet dem Pferd, befürworten die anderen die Fütterung. Diese Frage müssen Sie als Pferdebesitzer individuell für sich und Ihr Pferd entscheiden.
Wenn Ihnen außer Heu kein anderes Raufutter zur Verfügung steht, gibt es ein paar Maßnahmen, die Ihnen dabei helfen, das Heu vom Staub zu befreien.
Heu waschen: weniger Zucker aber hohe Keimbelastung
Wenn Sie das Heu waschen, binden Sie den Staub, der bei atemwegserkrankten Pferden die Lunge reizt. Allerdings – und das ist ein großer Nachteil – wird durch das Waschen des Hweus zwar der Staub selbst gebunden, mögliche Keime und Schimmelsporen werden aber nicht weniger. Im Gegenteil: Je länger Sie nasses Heu liegen lassen, desto mehr Keime bilden sich (Quelle: pferderevue.at).
Ein weiterer Nachteil: Ganz gleich, ob Sie das Heu in einem Bottich voll Wasser waschen, ob Sie es mit der Gießkanne übergießen oder mit dem Wasserschlauch abspritzen: Jeder Pferdebesitzer, der schon einmal das Heu für sein Pferd wässern musste weiß, dass das echte Knochenarbeit ist! Nasses Heu wiegt um ein Vielfaches mehr als trockenes Heu. Und ohne Regenkleidung von Kopf bis Fuß, sind Sie anschließend ziemlich nass.
Ein Vorteil beim Waschen von Heu besteht allerdings darin, dass Sie dadurch den Zuckergehalt des Raufutters reduzieren. Dieser Punkt ist weniger relevant, wenn Ihr Pferd hustet. Er spielt aber eine wichtige Rolle, wenn Ihr Pferd beispielsweise Stoffwechselprobleme hat und unter Hufrehe, Cushing oder EMS leidet.
Kleiner Tipp: Mit unserem Fogger, einem Kaltvernebler, können Sie Ihr Heu leicht befeuchten.
Heu bedampfen: Gut geeignet für geringe Mengen Heu
Eine gute Alternative zum Waschen ist das Bedampfen von Heu. Dafür benötigen Sie einen Heubedampfer. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Gerät, in das das Heu kommt. Anschließend wird das Heu für eine bestimmte Zeit mit heißem Dampf behandelt. Der Dampf tötet Keime und bindet den Staub. Heubedampfer lassen sich gut selber bauen.
Weil beim Bedampfen immer nur eine gewisse Menge Heu bedampft werden kann, ist dies ebenfalls recht aufwendig – zumindest, wenn Sie mehr als 1-2 Pferde damit füttern möchten.
Heu desinfizieren: Schimmelpilze beseitigen
Eine weitere Möglichkeit, Schimmelsporen und Bakterien im Heu zu beseitigen, ist das Desinfizieren mit einem natürlichen und für Pferde ungiftigem Desinfektionsmittel. Das Desinfektionsmittel APURO PROFESSIONAL A103 DES auf Basis von A103® Natriumhypochlorit (elektrolytisch stabilisierte NaOCl-Lösung) ist hierfür geeignet. Es wirkt bakterizid, fungizid, levurozid, viruzid und sporizid und ist ohne Alkohol und andere für Pferde giftige Stoffe hergestellt.
Um Ihnen das Desinfizieren von Pferdeheu so leicht wie möglich zu machen, empfehlen wir Ihnen unseren Fogger. Dabei handelt es sich um Kaltnebelgerät, das Desinfektionsmittel im Raum automatisch versprüht.
Selbstverständlich macht auf das Desinfizieren von staubigem Heu Zusatzarbeit. Im Vergleich zum Waschen ist der Aufwand jedoch wesentlich geringer. Außerdem können Sie hierbei auch die gefährlichen Schimmelpilzsporen beseitigen. Im Vergleich zum Bedampfen ist die Menge an verfütterbarem, desinfiziertem Heu unbegrenzt.
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Quellen:
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